GAT-Sommerkonzert 2023
Genialer Dreiklang aus Tanz-, Gesang- und Instrumentalwelten
An virtuoser Vielfalt, professionellen musikalischen Darbietungen und kreativen choreographischen Meisterleistungen war das diesjährige Sommerkonzert am GAT wohl nicht zu toppen. Darin waren sich nicht nur die Organisatoren und Artisten einer Meinung, sondern auch das Publikum, das ihre kleinen und großen musikalischen Helden mit frenetischen Applaus am Ende des fast dreistündigen Konzertfestivals bedachte und hochleben ließ. Die Palette der beeindruckenden künstlerischen Darbietungen reichte von orientalisch-tänzerischen Einlagen der Tanz AG „Amiras“, klassischen Klavier- und Harfe-Soli mit Gesang bis hin zu vielfältigen Jazz-, Pop- und Rockkompositionen, die dank ihrer sehr charmanten persönlichen Note allesamt überzeugten. Michael Sorg, Peggy O. von der NRW Initiative „Kultur & Schule“ und Judith Grümmer, Leiterin der Musikprofil-Bands am GAT, berichten im Gespräch mit Arian Fariborz, worin das Erfolgskonzept des diesjährigen Sommerkonzerts bestand und was anders im Vergleich zum Vorjahr lief.
Wie ist das Motto „Musik ist überall“ eigentlich zustande gekommen?
Michael Sorg: Als unser Sohn in der 1. Klasse war hatten wir ein Projekt mit Erst- und Zweitklässlern unternommen, und dafür habe ich ein Lied mit diesem Titel geschrieben, das eigentlich nur aus 8 Takten bestand und als Kanon gedacht war. Das habe ich dann zu neuem Leben erweckt und einen weiteren Teil mit diversen Arrangements für die Instrumente für Frau Grümmer verfasst.
Peggy O.: Wenn man Kinder hat mit denen man an Schulen musiziert, muss man für sie Sachen aufschreiben. Das ist nichts so, als würde man in einen Laden gehen, irgendetwas kaufen und ihnen dann vorlegen und hoffen, dass das schon alles toll wird. Das kann funktionieren, doch es hilft sehr, wenn man es für sie hinschreibt, je nach ihren Fähigkeiten, in der richtigen Tonhöhe, die dafür nötig ist und so weiter. Und das ist, was ein Lehrer nicht auch noch zusätzlich in der Fülle immer leisten kann, weshalb wir hier regelmäßig unterstützend am GAT wirken…
Michael Sorg: …Wobei wir hierbei nicht als zusätzliche Lehrkräfte angedacht worden sind, sondern vielmehr als Quelle der musikalischen Inspiration!
Judith Grümmer: Das ganze Projekt, das ich hier organisiere, läuft unter dem Dach „Kultur & Schule“. In diesem Zusammenhang bin ich auf die beiden über eine Kollegin aufmerksam geworden. Wir haben uns dann gemeinsam ein Projekt ausgedacht und dieses konzipiert. Nach unserer Antragstellung bei ist es dann bewilligt worden. Und dann überlegt man, wie sich das gesamte Projekt im schulischen Rahmen konkret umsetzen lässt.
Wie kommt es, dass bei diesem Konzertspektakel alles so harmonisch über die Bühne gegangen ist und alles dermaßen perfekt inszeniert war?
Judith Grümmer: Das war ein neues Konzept für das Sommerkonzert. Wir haben uns in den Klassen im Vorfeld erkundigt, wer Interesse hätte im Rahmen eines Sommerkonzerts aufzutreten – auch als Solo-Darbietung und dann haben wir die nacheinander auftreten lassen und viel gemeinsam mit Klassen einstudiert. Und es sollte nach dem holprigen Neustart nach der langen Corona-Pandemie dieses Mal etwas anderes ausprobiert werden , dass also nicht so viele Klassen dabei sind, sondern mehr Einzelbeiträge – und nun kommen Michael Sorg und Peggy O. ins Spiel: Beide konnten sich die Zeit dafür nehmen, mit den Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu treten, damit aus den Einzelbeiträgen noch gemeinsame Beiträge entstehen konnten. Und deshalb macht das einen solchen harmonischen Gesamteindruck, weil sich die Schülerinnen und Schüler bei der Gruppenarbeit intensiv kennengelernt haben. Bereits beim ersten Treffen wurde von uns dreien dann eingefordert, wer mit wem – über seinen/ihren Einzelbeitrag hinaus, etwas Neues einstudieren möchte.
Peggy O.: Was wir gemacht hatten, war das Potenzial der Schülerinnen und Schüler komplett anzunehmen . Wir sind bei den Proben immer dabei gewesen, also auch dann, wenn die Lehrkräfte nicht bei den jungen Musikerinnen und Musikern sein konnten, d.h. in den Mittagspausen oder auch mal am Wochenende. So ist es uns gelungen, aus den jungen Talenten wirklich alles herauszuholen. Die größte Herausforderung bestand nicht in den musikalischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, sondern im Zeitmangel.
Das Konzert-Happening war ja sehr bunt variiert – von Jazz, Tanz bis Klassik reichte die Palette – auch was die Instrumentierung angeht.
Haben das die Schülerinnen und Schüler auch zum Teil selbst bestimmt? Was unterscheidet denn das Sommerkonzert 2023 von vorangegangenen Konzerten? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Judith Grümmer: Wir sind als Schule sonst immer deshalb etwas Besonderes gewesen, weil wir mit stets vielen Klassen aufgetreten sind. Das war dieses Jahr eben mal eben völlig anders, da es eben auch viele Einzeldarbietungen gab. Insofern können die Konzertbesucher selbst entscheiden, was für sie mehr Charme hat. Es ist zwar toll zu sehen, wenn stets ganze Klassen auftreten, aber es gibt dann eben auch Schülerinnen und Schüler, die damit gar nichts anfangen können, was dann auch wieder zu Problemen führt. Und beim diesjährigen Sommerkonzert hatten wir nun wirklich viele Leute dabei, die auch intrinsisch motiviert sind und das dann auf der Bühne auch gezeigt haben.
Interview & Fotos: Arian Fariborz