Rekordzahlen bei den Anmeldungen für den diesjährigen Boys- und Girlsday am GAT

Girlsday„Nie war das Interesse der Schülerinnen und Schüler, am Boys- und Girlsday teilzunehmen, so groß wie in diesem Jahr. Dabei fällt auf, dass die Anzahl der Jungen nahezu 60% aller Anmeldungen an unserer Schule ausmacht.", so äußert sich OStR' Jutta Bohmann gegenüber der schulischen Presse-AG am Vortag dieses Ereignisses.

Am 26 April 2012 erhalten Schülerinnen und Schüler wieder die Gelegenheit, Einblicke in für sie geschlechtsspezifisch untypische Berufsbereiche zu nehmen:

BoysdayWährend beispielsweise Jan Mebus aus der Jahrgangsstufe 8 bei dem schulischen Caterer in dem Arbeitsfeld Koch aktiv wird, plant Noah Pick die Teilnahme an einem Workshop bei der Arbeitsagentur Bonn. Ein weiterer Schüler dieser Jahrgangsstufe will die Protagonisten der bekannten Vorabendserie „Verbotene Liebe" in der Maske stylen.

Die Erfahrungen und Erlebnisse anlässlich dieses Zukunftstages werden von der schulischen Presse-AG in Folge gesammelt und veröffentlicht.

 


Boysday – Ein Tag voller Erlebnisse

Es ist Donnerstag, und ich stehe um 8:40 Uhr an meiner Schule Gymnasium zum Altenforst in Troisdorf -eigentlich ein ganz normaler Schultag, aber heute ist alles anders. Ich habe mich für den „Jungen-Zukunftstag“ beworben. Dort schnuppern Jungen in nicht geschlechtsspezifische Berufe. Ich schaue mir heute den Betrieb in der Küche unserer Mensa an. Gleich fängt mein Abenteuer an. Als ich durch die Tür der Mensa trete, begrüßt mich das ganze Team herzlich. Ich werde in den Personalraum geführt, wo ich meine Sachen ablegen und mich umziehen kann. Danach muss ich mich mit den Hygieneregeln vertraut machen. Oberstes Gebot ist dort, dass man nicht mit schmutzigen Händen die Lebensmittel, das Geschirr, Besteck, etc. berührt, kurz alles, was die Schüler und Lehrer später erhalten. Man muss sich ebenfalls desinfizieren, wenn man an der Kasse kassiert hat, um zu vermeiden, dass Bakterien vom Geld in das Essen kommen.

Nach dieser Einweisung in die Hygieneregeln werde ich in der Küche herumgeführt. Nun bekomme ich auch den Kühlraum und die Spülküche zu sehen. Um 9 Uhr geht es für mich dann los. Als erstes muss ich Handtücher falten, ein Job, den man vor der Theke gar nicht zu Augen bekommt. Nachdem ich mit dieser Arbeit fertig bin, muss die Käsesoße für die Nudeln angerührt werden. Als ich nach vorne gehe, komme ich an der (aus frischem Rindfleisch und Gartenkräutern zubereiteten) Hackfleischsoße vorbei. Diese ist auch für die Nudeln gedacht. Neben dem Topf für die sauce de fromage stand auch schon der Schmierkäse, einer der Hauptbestandteile und Geschmacksträger. Ein solch riesiger Topf ist mir zuvor noch nie untergekommen - außer vielleicht im Großhandel. Dann stehen die Nudeln auf dem Plan. Vor mir befindet sich ein riesiges Sieb mit gekochter und gerade abgegossener Pasta, die nun mit Rapsöl vermengt wird. Dies dient dazu, dass die Nudeln später nicht verkleben. Nun kommt ein neues Sieb mit weiteren Nudeln in Herdenportion. Ich bekomme einen überdimensionalen Wasserhahn in die Hand und soll die Nudeln erst einmal abschrecken. Nachdem dies gemacht ist, bekomme ich Rapsöl und soll dieses untermengen.

Nach fünf Minuten bin ich fertig und muss die Hände desinfizieren. Da stehen auch schon die ersten Schüler vor dem Kiosk. Dort mache ich die erstaunliche Erfahrung, dass manche Schüler nicht präzise ausdrücken wollen, was sie denn kaufen möchten. Da bekommt man dann schon mal die vage Richtung angedeutet und ein „Das da!“ zu hören. So ist der Verkäufer eigentlich aufgeschmissen. Welches Gebäck wollte der Schüler denn jetzt haben? Wenn man dann nachfragt, ist man meistens derjenige, der nicht aufzupassen vermochte. „Ich habe gesagt, dass ich das da haben will!“. Mir wird klar, dass der Job an der Kiosktheke kein einfacher ist. Als die Schüler verschwunden sind, rückt die Pause immer näher. Um 10:45 Uhr wird für eine halbe Stunde das Rolltor heruntergelassen. Aber auch in dieser Phase wird hinter der Theke fleißig weitergearbeitet. Dressings werden gewürzt und die vegetarischen Schnitzel zubereitet. Um 11:15 Uhr gehen die Pforten wieder auf, genau rechtzeitig, um die nächste Welle an „Kioskgängern“ zu bewältigen. Nach erneuten fünf Minuten ist aber auch dies vorüber. Als die „Eine-Stunden-Pause“ naht, werden alle etwas angespannter. Ich werde darauf vorbereitet, dass es „sehr stressig“ werden könnte. Kaum ist dieser Satz ausgesprochen, kommen die ersten Schüler schon, um sich ihr Essen zu holen. Ich helfe an der Ausgabe der Nudeln, gebe gefühlte fünf Portionen in 10 Sekunden heraus und muss immer darauf bedacht sein, nicht zu wenig Essen aufzulegen. 15 Minuten später ist das Essen ausgegeben, und alle drängen sich wieder am Kiosk. Dies geht bis zum Ende der Mittagspause so weiter. Ich werde eingeteilt, die Mülleimer auszuleeren, sauber zu machen und gegebenenfalls mit einem neuen Müllbeutel auszustatten. Als all dies vorbei ist, endet mein Arbeitstag in der Mensa. Schweißnass gehe ich in den Personalraum und ziehe meine rote Schürze aus. Wieder in Straßenkleidung verabschiede ich mich von den Mitarbeitern. Ich weiß jetzt, was die Damen und Herren hinter der Theke leisten, um uns Schüler satt zu bekommen, und schätze ihren Einsatz sehr.  Von nun an werde ich die Mensa mit ganz anderen Augen betreten.

Jan Mebus

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