Wahlkampf live – Direktkandidaten des Wahlkreises Rhein-Sieg I kämpfen um Stimmen und Zustimmung


19. September, 10:15h in der Aula unseres Gymnasiums.
„Vielleicht schaffen Sie es ja noch, ein paar Jungwähler für sich zu gewinnen!“. Mit diesen Worten eröffneten die Schülersprecher im Namen der Schülervertretung des Gymnasiums Zum Altenforst eine spannende und lebhafte Podiumsdiskussion. Vorbereitet und moderiert wurde diese Veranstaltung mit den Direktkandidaten des Wahlkreises Rhein-Sieg I von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe. Die sechs Politiker diskutierten und stritten kontrovers und engagiert über Sicherheit, Wirtschaft und Familien- und Bildungspolitik.



Gelegenheit, mehr über die Persönlichkeit und Spontaneität der Kandidaten zu erfahren, bot die Aufgabe an alle Kandidaten, nicht etwa sich selbst, sondern einen ihrer politischen Konkurrenten vorzustellen. Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) beschrieb den Direktkandidaten der Piratenpartei mit den Worten „er ist schon ein Netter,“ Sebastian Hartmann (SPD) wusste augenzwinkernd über seinen Konkurrenten Dr. Alexander Neu (Die Linke) zu sagen, dass dieser nach Berlin wolle, damit er die anderen Parteien etwas nerven könne. Dieser ungewöhnliche Einstieg in eine kontroverse Diskussion zu Sachthemen, die den Bundestagswahlkampf in seiner heißen Phase bestimmen, zeigte auch, dass der Umgang miteinander trotz aller sachpolitischen Unterschiedlichkeit von gegenseitigem Respekt und einer hohen Wertschätzung des Gegners geprägt ist. Persönliche Fragen, wie zum Beispiel, was ein Politiker am Wähler kritisiere oder was ihn am meisten an der eigenen Partei störe, ließen einen Blick auf den Menschen hinter dem Parteipolitiker und Wahlkämpfer zu.

Bei Sachthemen, wie beispielsweise Netzsicherheit, kam eine lebhafte Diskussion in Gang, bei der Martin Zieroth (Piratenpartei) deutlich machte, dass die auf den Wahlplakaten der Piraten geforderte Transparenz, sich auf einen „gläsernen Staat“ beziehe und nicht auf einen „gläsernen Bürger“. Und auch Jürgen Peter forderte klar, Datenschutz explizit als Grundrecht anzuerkennen. Stark auseinander gingen die Meinungen beim Thema Mindestlohn. So bezeichnete Dr. Neu das steuerfinanzierte Aufstocken der Löhne als „Sozialismus für Unternehmer,“ während Peter (FDP) betonte, dass der Lohn an der Produktivität orientiert sein müsse. Die Politik dürfe mit einem festen Mindestlohn keine Wahlkampfgeschenke machen und so Stimmen kaufen. Wendt (Grüne) plädierte dafür, dass eine Kommission entscheiden soll, wovon die Menschen derzeit leben können.

Eine abschließende offene Fragerunde bereicherte die Diskussion um weitere kontroverse Themen wie das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften. „Bei manchen Themen kam es zu einem richtigen Schlagabtausch. Ich fand es total informativ,“ sagte ein zufriedener Oberstufenschüler nach der Veranstaltung. Pirat Martin Zieroth fand das richtige Schlusswort: „Geht wählen, das ist das Wichtigste.“

 

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