Rheinisches Jugendsinfonieorchester brilliert erneut am Altenforst
TROISDORF. Elegant und eindrucksvoll wirkten die Instrumente im gedämmten Licht des Neubaus am Gymnasium zum Altenforst. Beim Betreten des zum „Konzertsaal“ umfunktionierten Innenraums des Erdgeschosses machte sich sofort eine Vorfreude, die mit Spannung gemischt war, in mir breit. Das 68. Altenforstkonzert wollte ich auf keinen Fall verpassen, denn dem Jugendsinfonieorchester der Rheinischen Musikschule Köln eilt ein guter Ruf voraus.
Die jungen Musiker, von denen schon einige Preisträger verschiedener Wettbewerbe wie „Jugend musiziert“ waren, nahmen mit ihren Instrumenten beinahe die Hälfte des Neubaus ein. In Schwarz gekleidet, strahlten sie sowohl Seriosität als auch Aufregung aus. Doch wer ist vor solch einem Auftritt nicht nervös?
Als das Orchester unter der Leitung des Dirigenten Alvaro Palmen zu musizieren begann, wusste ich sofort, dass dies ein Abend wird, den ich nicht so schnell vergesse. Immer wieder bewunderte ich die musikalische Leidenschaft der jungen Künstler, die sich bei jedem auf eine unterschiedliche Weise bemerkbar machte. So spielten manche ausgelassen und stark gestikulierend, andere hingegen wirkten eher in sich gekehrt. Wenn ich die Augen schloss, hatte ich während der ruhigeren Stellen immer wieder das Gefühl, nur eine einzige Geige oder ein Cello zu hören, so leise wirkte es.
Die Aufführung war derart beeindruckend, dass ich gleichermaßen verwundert war, dass diese Musik unmittelbar vor mir erklingt. Das Publikum bedankte sich in jeder noch so kleinen Pause mit einem tosenden Applaus für diese großartige Unterhaltung. Doch auch der Dirigent war sichtlich stolz auf „seine“ jungen Musiker, die ihre Instrumente wirklich bravourös beherrschten. Er bedankte sich immer wieder bei den Jugendlichen und machte insgesamt einen sehr zufriedenen Eindruck.
Ich persönlich vermag es nicht zu sagen, welcher Programmteil mir am besten gefiel. Sowohl Franz Schuberts Ouvertüre im italienischen Stil in C-Dur, Jean Sibelius' Valse Triste und Finlandia, Gustav Malers Adagietto aus der 5. Symphonie als auch Nikolai Rimskij-Korsakovs Capriccio Espagnol empfand ich (jeweils auf ihre Weise) als faszinierend. Auch Julius Klengels Hymnus für 12 Violoncelli gelang den Cellisten, obwohl diese nicht zu zwölft, sondern mit nur elf Musikern die Töne erklingen ließen. Meiner Meinung nach war es phänomenal, wie erfahren und erfolgreich die Jugendlichen ihr Talent unter Beweis stellten.
Während der Pause konnten die Besucher die von Schülern der Jahrgangsstufe 13 und der Troisdorfer Künstlerin Nicola Denuell entworfen Plakate des 68. Altenforstkonzerts, bewundern.
Im Großen und Ganzen war es ein sehr gelungener Abend und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Konzert am Altenforst.
Lena Offermanns, für die Presse-AG