Forscherferien am Altenforst - Junge Forscher präsentierten ihre Projekte
Troisdorf, 8. Oktober. 111 Grundschüler verbrachten die ersten drei Tagen der Herbstferien am Gymnasium zum Altenforst, um sich ausgiebig mit Wissensbereichen auseinander zu setzen, die nicht auf dem üblichen Stundenplan stehen. Anschließend präsentierten sie ihre Projekte vor über 400 Gästen auf der Bühne der Aula.
Freiwillig und mit freudigem Engagement besuchten die Kinder aus Grundschulen in Troisdorf und angrenzenden Städten einen der folgenden sieben Kurse: „Die Welt der Krabbeltiere,“ „Chemie der Mineralien und Edelsteine,“ „Flucht aus Alcatraz“ (Physik), „Sonne, Mond und Sterne – eine Reise durch das Weltall,“„Eine musikalische Einführung in die französische Sprache,“ „Theater: Nichts als Theater!“ und „Programmieren von Lego-Mind-Storm Robotern“. Im Rahmen dieser Abendveranstaltung präsentierten die Schüler sich und ihre Projekte auf charmante und unterhaltsame Weise.
Rudolf Eich, erster Stellvertreter des Bürgermeisters, begrüßte die jungen Forscher, die Leiter der Kurse und die vielen Gäste der Abschlussveranstaltung sehr herzlich. Im Verlauf des Abends erhielten die Kinder Zertifikate über ihre außergewöhnlichen Leistungen. Es sei toll Schüler in den Ferien ausgerechnet in der Schule anzutreffen. „Bildung ist ein wichtiger Faktor,“ betonte Eich, und dankte den Initiatoren dieses Projekts, Michael Funke und Ludger Remus, sowie der Kreissparkasse für das Sponsoring. Frei nach van Gogh fragte Eich, „was wäre das Leben, wenn man nichts Neues ausprobiert?“
Sich Neuem stellen, etwas Unbekanntes lernen oder tüfteln und experimentieren, das stand im Mittelpunkt der Forscherferien, die zum dritten Mal für besonders begabte, motivierte Schüler veranstaltet wurde. Mitorganisator Ludger Remus beschrieb die jungen Forscher als „besonders neugierig, freundlich und wissbegierig.“ Die teilnehmenden Mädchen und Jungen widmeten sich nicht nur mit Zeit, Energie und Anstrenungsbereitschaft den Projekten, sondern trauten sich auch auf der großen Bühne der Aula Einblicke in die vergangenen Tage am Altenforst zu bieten.
Die an Astronomie interessierten Kinder stellten den Gästen das Sonnensystem anhand von Modellen der Planeten vor und nannten deren Besonderheiten. Erstaunt hörten die Besucher, dass „Venus stinkt“ und der „Mars rostig“ sei. Besonders angetan hatte es den Kleinen der Zwergplanet Pluto, obwohl er nur zwei der drei Kriterien eines echten Planeten erfülle, erklärte eine junge Forscherin. „Er ist einfach zu leicht," ergänzte sie fachmännisch. All' dies hatten die Kinder von Dr. Nadya Ben Bekthi, Astronomin der Uni Bonn, gelernt.
Als Physikprojekt erhielten die Kinder die Aufgabe aus dem Gefängnis von Alcatraz auszubrechen. Dafür mussten die zehn Kinder des Kurses u.a. flugtüchtige Papierflieger falten und Signalraketen basteln. Immerhin galt es mit Mithäftlingen zu kommunizieren und außerhalb des Gefängnisses Kontakt aufzunehmen - nur so konnte die simulierte Flucht glücken.
Anschließend verzauberten einige Kinder die Gäste mit französischen Liedern, die sie in Begleitung der Kursleiterin, Judith Grümmer (Gitarre), vortrugen. Zaghaft und teils mit Herzklopfen sangen die Kinder in einer ihnen zuvor völlig fremden Sprache.
Tim Hammer, Schüler am Altenforst und Hüter aller Kleintiere in den Terrarien, forschte mit unerschrockenen Kindern an eher unbeliebtem Getier wie Spinnen, Skorpionen, Maden, Heuschrecken und Schaben. Die Gäste erfuhren, dass Tausendfüßler nicht etwa tausend Füßchen haben; ein Schüler hatte offenbar geduldig nachgezählt - 264 Beine hatte sein liebstes Exemplar, trotz fünf fehlender Beine an einer Seite. Berühungsängste mit den Krabbeltieren? Fehlanzeige.
Timo Brede, Lehrer am Altenforst und Leiter des Kurses „Chemie und Mineralien und Edelsteine,“ betonte, dass auch die Auseinandersetzung mit lebloser Materie mit Leben gefüllt werden könne. Herzstück des Kurses war eine Exkursion in die Halde von Rösrath-Hoffnungsthal; dort durften die Kinder nach „Schätzen“ suchen und diese im Anschluss bestimmen. Selbst das schlechte Wetter konnte die Stimmung nicht trüben, „so waren die Steine schon frei gespült,“ erklärte ein Schüler pragmatisch.
Wer mit Krabbeltieren nicht auf Kuschelkurs gehen wollte oder sich nicht für Steine erwärmen konnte, durfte einen LEGO-Mind-Strom Roboter bauen und programmieren. Besonders bei Jungen war der Kurs sehr beliebt. Wann gelingt es einem schon einen Keule schwingenden Kampfroboter zu programieren? Berkan Ciftci, einer der drei Kursleiter, allesamt Schüler am Altenforst, berichtete, dass die engagierten Kinder seines Kurses so gut programmiert hätten, dass sie am letzten Tag nach getaner Arbeit zur Belohnung Pizza bekommen hätten.
Abschließend durfte der Theater-Kurs einen kleinen Ausschnitt seines Gesamtprogramms zeigen. Die Kinder hatten eine fiktive Quiz-Show inszeniert, die ein Kandidat letztendlich trotz seiner unübersehbaren Beschränktheit gewinnen konnte.
Dieses bunte Programm der Kinder unter der Leitung von Lehrern, Schülern und erstmals auch Uni-Dozenten zeigte auf vielfältige Weise, wozu Kinder fähig sind, wenn ihnen Interessantes angeboten wird und sie mit Motivation und Engagement ans Werk gehen. Diese Mädchen und Jungen hatten das Angebot am Altenforst zu nutzen gewusst - nun aber: schöne (schulfreie) Ferien!
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