Andorra am Altenforst: kongeniale Inszenierung von Max Frischs Modellstück zur Kollektivschuld
30 Schülerinnen der Jg. 11 spielten unter der Leitung von Sascha Ternedde-Wieck und Carolin Rentrop Andorra. Dem Literaturkurs gelang eine Inszenierung, die darauf abzielte, die Besucher des Stücks aus der Anonymität und Sicherheit des Zuschauerraums zu holen.
Zu Beginn saßen die Zuschauer noch in klassischen Stuhlreihen vor der Bühne der Aula. In der Mitte der Bühne ragte ein Baumstamm empor, der an einen (Marter-)Pfahl oder ein Schandmal erinnerte. Beunruhigende Musik und grelle Lichtgewitter ließen die überhitzte Spannung eines herannahenden Unwetters entstehen.
Die Bühne wirkte karg: Der Bühneninnenraum war im Halbkreis von Stühlen eingerahmt, die zusammengewürfelt wirkten. Alle Ensemblemitglieder trugen schwarz. Zur Linken vorne auf der Bühne stand ein mobiler Garderobenständer, von dem die Darsteller sich die Outfits nahmen und sich vor den Zuschauern umzogen - ein erster Kniff das Illusionstheater zu durchbrechen.