Schüler im Geburtshaus
Es war der Morgen des 7. Februars. Vor dem St. Johannes- Krankenhaus in Troisdorf-Sieglar fanden sich die Schüler und Schülerinnen der 11. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Zum Altenforst ein. Sie waren keineswegs da, um einen Schulkameraden zu besuchen, nein, der Anlass war ein anderer. Heute war ein besonderer Tag für die Schüler des Pädagogikkurses von Frau Sölter. Sie hatte in Anlehnung an das Thema "Sanfte Geburt" einen Besuch des Geburtshauses organisiert. Nun konnten die Schüler hier hautnah den Alltag erleben und wurden sogar von einer Expertin über die Geburt und alles Drumherum informiert.
Im Krankenhaus führte die Hebamme Frau Niewerth die Klasse in die geburtshilfliche Abteilung im 5. Stock. Dort kamen sie genau zum richtigen Zeitpunkt an. Gerade fand die U2- Untersuchung eines frisch geborenen Babys statt. Das war nur eines der ca. 1200- 1300 Kinder, die jährlich im St. Johannes- Krankenhaus geboren werden. So bekamen die Schüler einen Einblick in die ärztliche Versorgung nach der Geburt.
Anschließend ging es vom zentral gelegenen Neugeborenen- Bereich direkt in ein freies Entbindungszimmer. Die gesamte Wochenstation war aktuell umgebaut und renoviert worden, es wirkte alles sehr frisch. Man fühlte sich direkt wohl. Auch das Entbindungszimmer war entsprechend den Prinzipien der "Sanften Geburt" eingerichtet. Die Formen, Farben und die Einrichtung waren harmonisch aufeinander abgestimmt, sodass eine gemütliche und wohltuende Atmosphäre entstand, die sich auch bei den Schülern bemerkbar machte. Die Zimmer waren in warmen und hellen Terracotta- Farben eingerichtet, die perfekt zu den Brauntönen der hölzernen Möbel passten. Das gemütliche Bett lud geradewegs zum Hinlegen ein. Doch auch an medizinischer Ausstattung fehlte nichts. Neben speziellen Badewannen fanden sich Geburtshocker, Versorgungsgeräte für das Baby und Geräte zur Entspannung für die Mutter wieder. So sollte, wie Frau Niewerth erklärte, ein möglichst natürlicher aber gleichzeitig auch medizinisch sicherer Geburtsablauf ermöglicht werden.
Gemäß der WHO- Empfehlung beträgt die Kaiserschnittsrate im St. Johannes-Krankenhaus nur 15 %, da großer Wert auf einen natürlichen Ablauf gelegt wird. Trotzdem stehen jedoch auch für diese Möglichkeit alle erdenklichen Mittel zur Verfügung. Nach der Geburt werden Mutter und Kind in Zweibettzimmern von einer ihnen persönlich zugewiesenen und erfahrenen Schwester betreut. Diese integrative Wochenpflege wurde vor 2 Jahren eingeführt.
Nachdem die Schüler nun über die Zeit vor, nach und während der Geburt informiert waren, bot sich ihnen die Gelegenheit, selbst Fragen zu stellen. Jetzt konnten sie erfragen, was sie schon immer über Schwangerschaft und Geburt wissen wollten. Zwar bleibt ihnen wahrscheinlich noch etwas Zeit, bis sie selbst einmal in diese Situtation kommen, doch trotzdem waren die Schüler sehr neugierig und hatten viele Fragen an Frau Niewerth. Auch die etwas ängstlichen Befürchtungen legten sich mit der Zeit. Man spürte förmlich, wie vielen Schülern, aber vor allem Schülerinnen, ein Stein vom Herzen fiel.
Als auch dies erledigt war, verabschiedeten sich die Schüler und Schülerinnen von Frau Niewerth und konnten nun bestens informiert und mit einem hoffentlich gutem Gefühl nach Hause fahren. Diese Exkursion wird ihnen nicht nur im Unterricht, sondern auch auf ihrem weiteren Lebensweg von großem Nutzen sein. Und wer weiß, vielleicht wird eine der Schülerinnen einmal selbst ihr Kind im St. Johannes- Krankenhaus gebären.
Text: Lina Ochsner
Fotos: Hebamme Susanne Niewerth
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