Zeitzeugenbesuch an unserer Schule – Heidrun Borsbach berichtet über ihr Leben in der DDR
Am Mittwoch, den 18. September 2024 hatte unsere Schule die besondere Gelegenheit, Heidrun Borsbach als Zeitzeugin in der Aula zu begrüßen. Die 1944 in Bleicherode (ehemals Bezirk Erfurt) geborene Frau Borsbach schilderte eindrücklich ihre Kindheit und Jugend in der DDR sowie ihre dramatische Flucht in den Westen.
Ein zentrales Thema ihres Vortrags war der Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961, der für sie persönlich eine Wende im Leben darstellte. Nachdem ihre Eltern und ihre jüngere Schwester im Frühjahr desselben Jahres in den Westen übergesiedelt waren, blieb sie zunächst alleine in der DDR zurück. Mit nur 17 Jahren gelang ihr wenige Tage vor dem Mauerbau eine abenteuerliche Flucht nach West-Berlin.
Ihre Erzählungen boten den Schülerinnen und Schülern Einblicke in das Leben unter dem strengen Regime der DDR. Frau Borsbach berichtete von den Schwierigkeiten, die ihrer Familie als selbstständige Händler auferlegt wurden, sowie von der Benachteiligung bei der Schulwahl, die ihr den Zugang zum Abitur verweigerte. Trotz dieser Hürden schloss sie ihre Lehre als Apothekenhelferin ab, holte ihr Abitur nach und wurde Lehrerin.
Die Veranstaltung wurde von den Schülerinnen Johanna Mühlbauer, Malina Schröder und Lina Berges moderiert. Sie führten souverän durch das Programm und stellten gemeinsam mit dem Publikum Fragen, die Frau Borsbach geduldig und offen beantwortete. Ihre persönlichen Dokumente und Erinnerungsstücke aus jener Zeit machten die Geschichte noch greifbarer.
Mit ihrer Schilderung wurde Geschichte anschaulich und hinterließ bei allen Beteiligten einen bleibenden Eindruck. Der Besuch vermittelte den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern, wie kostbar Freiheit und Selbstbestimmung sind.
Von Ilias Abed