Exkursion aller Q2-Schüler*innen zur Bonner Gedenkstätte
Die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum Bonn zeigen in einer Dauerausstellung die Ausgrenzung und Verfolgung von politischen Gegnern, der jüdischen Bevölkerung, von Sinti sowie anderer Menschen aus Bonn und der Region, die dem NS-Terror ausgesetzt waren. Um uns einen Zugang zum Umgang mit Erinnerungskultur und der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zu ermöglichen, nahmen wir mit den Grundkursen und Zusatzkursen (mit Herrn Schuhl, Frau Szesik und Frau Kretschmer) an einer Führung durch die Bonner Innenstadt oder an der Dauerausstellung teil.
Bei der Führung durch die Bonner Innenstadt wurden uns Orte gezeigt, die an die Opfer der damaligen Zeit erinnern sollen. Auch Überbleibsel, die noch direkt an die NS-Zeit erinnern, haben wir uns angeschaut. Von besonderer Bedeutung waren dabei die Bonner Stolpersteine. Wir erfuhren die erschütternden Lebensgeschichten der Opfer: Wie sie nach Bonn gekommen sind, wie sie gelebt haben und letztlich auch wie sie verstorben sind. Eine der Geschichten machte besonders deutlich, unter welch extremen Umständen die Menschen zur NS-Zeit lebten: In den Novemberpogromen wurden auch in Bonn zahlreiche jüdische Läden zerstört. Eine nicht-jüdische Nachbarin eines solchen Ladens half am nächsten Tag beim Aufräumen, dabei ist sie aufgeflogen. Infolgedessen wurden sie und die jüdischen Besitzer terrorisiert und ermordet.
Der zweite Teil der Gruppe beschäftigte sich in der Gedenkstätte damit, wie der Hass gegen Juden überhaupt angefangen hat. Anhand von originalen Tagebucheinträgen, Briefen und Kleidung wurde uns der damalige, erschreckende Umgang mit Minderheiten nähergebracht. Einen besonderen Eindruck hat der letzte Raum der Führung hinterlassen. In alphabetischer Anordnung waren die Wände dort mit mehreren Hundert eingerahmten Bildern und Informationen von ermordeten Juden versehen. Auch gab es noch freie Rahmen, welche von Angehörigen zukünftig noch ergänzt werden können.
Der Ausflug hatte in uns allen ein bedrückendes Gefühl ausgelöst. Trotzdem halten wir die Aufklärung über den Nationalsozialismus für sehr wichtig. Ergänzend zur Unterrichtsreihe wurden wir erneut daran erinnert, wie wichtig es ist, aus dem Geschehen zu lernen und dass Ausgrenzung, Diskriminierung und Unterdrückung mit allen Mitteln verhindert werden müssen.
Olesja Arslan