Den Geheimnissen der Teilchenphysik auf der Spur
Teilchenforscher sein für einen Tag - eine scheinbar weit entfernte Vorstellung wird ab sofort einmal im Jahr für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 des Differenzierungsfaches Physik/Technik Wirklichkeit. In Zusammenarbeit mit der Universität Bonn, mit der das GAT seit diesem Schuljahr eine enge Partnerschaft verbindet, forschen die Altenforster unter universitären Bedingungen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Analyse echter Daten vom CERN, der europäischen Organisation für Kernforschung. Ein einführender Vortrag vermittelt notwendiges Hintergrundwissen, bevor die Teilnehmer selbst mit den Daten arbeiten. Diese stammen aus dem ATLAS-Detektor, einem Detektor mit 25 Metern Durchmesser und 46 Meter Länge bei einem stolzen Gewicht von 7.000 Tonnen, der in den Genfer Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider, deutsche Bezeichnung: "Großer Hadronen-Speicherring") eingebaut ist.
Zunächst gab es Kurzvorträge über die Theorie des Standardmodells und über die Teilchenbeschleuniger am CERN. Im weiteren Verlauf lernten die Schüler spielerisch, die einzelnen Ereignisse des Prozesses des LHC auszuwerten, indem sie Teilchenspuren von Myonen, Elektronen oder Positronen, also Antimaterie, auf einem 4m x 4m großen Teppich nachlegten und identifizierten. Auch die Diskussion mit den Vermittlern kam nicht zu kurz. Ein Teilchenphysik-Quiz schloss die Entdeckungsreise durch die Welt der Wissenschaft ab.
Die Schülerinnen und Schüler haben mit der Teilnahme an der Veranstaltung, der sogenannten "Masterclass", den ersten von zwei Schritten zur Qualifizierung an einem Workshop direkt am CERN getan. Im nächsten Jahr werden Sie selbst zu Teilchenwelt-Botschaftern und geben ihr Wissen an andere Jugendliche weiter. Zwei Schülerinnen und ein Schüler aus dem Physik-Leistungskurs des GAT haben durch die Leitung des Schülerlabors dieses Jahr bereits alle Bedingungen erfüllt und schicken ihre Bewerbung nun nach Genf.
Mit der Masterclass schafft das Gymnasium zum Altenforst in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn eine studienorientierte Veranstaltung, welche den Jugendlichen die Möglichkeit bietet erste physikalische Hochschul-Luft zu schnuppern. Sie leistet somit eine praxisnahe Orientierung für die spätere Studien- bzw. Berufswahl.