Projekt Rollstuhlsport bewegt Schule
Am 11. und 12. September waren Referenten der Bezirksregierung Köln mit dem Projekt Rollstuhlsport bewegt Schule am Altenforst. Es handelt sich um eine Kooperation der Bezirksregierung Köln und des Deutschen Rollstuhl-Sportverbands e.V. (DRS). Ziel der Projekttage ist es Impulse zu geben, damit sich Schulen noch stärker zu einer inklusiven, teilhabenden Schule entwickeln können. Daher richtet sich das Projekt an Schulen mit gemeinsamen Unterricht für Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung.
Das Projekt setzt bewusst nicht nur auf Aufklärung, sondern auf die Begegnung mit Betroffenen, die aus ihrem Alltag mit dem Rollstuhl berichten. Im Praxisteil haben die Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Klassen die Gelegenheit selbst im Rollstuhl Erfahrungen zu sammeln. Dies hilft Berühungsängste abzubauen und den Blickwinkel auf einen Rollstuhl von einem "stigmatisierten Hilfsmittel zu einem pfiffigen Sportgerät" (DRS) zu ändern.
Die Klassen trafen sich in der Sporthalle, wo alle Schülerinnen und Schüler einen Rollstuhl ausprobieren durften. Patrick, ein Referent und selbst auf das Hilfsmittel Rollstuhl angewiesen, erzählte den Kindern aus seinem Alltag. Es gab viele Fragen: "Werden Rollstuhlfahrer eher ausgeraubt?" "Bietet man dir Hilfe an?" "Warum brauchst du einen Rollstuhl?" "Was kostet er"? Patrick beantwortete alle Fragen und betonte, dass er sich keinesfalls als hilfsbedürftig sehe. Es sei als Rollstuhlfaher allerdings wichtig, das Gerät zu kennen, um mit Hindernissen im Alltag umgehen zu können: Türen öffnen, Bordsteinkanten oder andere Stufen zu bewältigen - dafür braucht es Übung.
Schon die erste Gesprächsrunde fand in den mitgebrachten Rollstühlen von Rolli-Kids statt
Der Praxisteil war eine ideale Gelegenheit für die Sechstklässler, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Beispielsweise sollten sie versuchen Türen zu öffnen oder mit dem Rollstuhl auf eine Matte zu fahren, sich auf dieser zu drehen und wieder runter zu fahren. "Warum hast du eigentlich kein Stützrad,?" fragte ein Schüler überrascht, als er erkannte, dass alle Übungs-Rollstühle mit einem zusätzlichen Hinterrad ausgestattet sind. Sonst könnte man mit dem Rollstuhl nach hinten kippen. Patrick zeigte, wie er nur auf den Hinterrädern balancieren kann und wie wendig der Rollstuhl sein kann, wenn man das Gerät beherrscht. Begeistert übten die Sechstklässler und verloren so spielerisch erste Berühungsängste.
Eine schwere Tür zu öffnen muss erst geübt werden!
Eine Schülerin staunt über die Wendigkeit des Rollstuhls
Wir haben dieses Projekt an unsere Schule geholt, um unsere Bemühungen zu verstärken eine Schule für alle zu schaffen, in der Bewegung(sangebote) und Teilhabe für alle Schülerinnen und Schüler selbstverständlich sind. Wir danken den Referenten für das spannende Projekt und unseren Schülerinnen und Schülern für ihre Offenheit und ihr Mitmachen!
Text und Fotos: Cornelia Scheppeit