Das Jubiläumskonzert von GATOGETHER: "Till we find our place"
23. März. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von GATOGETHER, unserem regional bekannten Schüler-Eltern-Lehrerchor mit 90 Sängerinnen und Sängern, fanden sich über 500 Gäste ein, sodass im ausverkauften Neubau nur noch Stehplätze angeboten werden konnten. David Hubert, Musiklehrer und Leiter des Chors, präsentierte an diesem Abend eine kleine, feine Auswahl aus dem großen Repertoire der Chorgeschichte sowie neue Arrangements. Erstaunlich war, dass das gesamte Programm vom Chor auswendig gesungen wurde.
Am Wochenende zuvor hatte die Chorfahrt reichlich Zeit für Proben erlaubt und die Sängerinnen und Sänger erneut aufeinander eingeschworen. Etwa die Hälfte der Mitglieder singt schon seit der Gründung des Chors zusammen.
"10 Jahre sind wir gemeinsam auf dem Weg Musik zu erarbeiten, zu gestalten, zu interpretieren, zu konzertieren..." David Hubert
Das Programm des Abends mit 12 Stücken war zugleich vielseitig und anspruchsvoll und variierte von Gospelsongs, Filmmusik zu Der Herr der Ringe, einem Medley aus dem Musical Lion King sowie Popmusik der unvergessenen Band "Queen." Der Chor wurde von der Lehrerband mit Judith Grümmer (Saxophon), Jost Schiefer (Keyboards und Gitarre), Andreas Stascheit-Busch (Gitarre), Urs Wiehager (Bass) und Christopher Bensch (Drums und Percussions) professionell begleitet. Diese starke Einbindung der Band war neu.
Zu Beginn des Auftritts versammelte sich GATOGETHER auf der Empore und eröffnete den Abend stimmungsvoll mit „Hlonolofatsa,“ einem traditionellem Lied aus Afrika. Aus der Dunkelheit erklangen zunächst nur Trommeln, die eine unruhige Atmosphäre auslösten. Dann ertönte der Gesang von der Empore und die auf der Bühne. Das Publikum konnte sich dem drängenden Rhythmus nicht enziehen und klatschte mit.
Die Stimmung der einzelnen Stücke des Chors werden lichttechnisch inszeniert
Der Abend bot einige musikalische Highlights. Mit der Interpretation von "Holy" gelang dem Chor ein wunderschöner Wechsel an Stimmungen, Judith Grümmer begleitete am Saxophon den Chor bei diesem sakralen Song mit klarem Klang. Die Stücke aus Der Herr der Ringe wurden mit einer solchen konzentrierten Ruhe und Harmonie vorgetragen, dass es mucksmäuschenstill wurde. Hier fiel die Stimmgewalt und das Spiel mit dem Volumen des Chors auf.
Judith Grümmer am Saxophon
Noch ein besonderer Moment war das anspruchsvolle Medley aus 8 Stücken aus dem Musical Lion King, das auch Solisten Raum bot ihren individuellen Stimmen Gehör zu verschaffen. Das Medley, das ein Wechselbad der Gefühle auslöste, kulminierte in einem hymnischem Abschluss voller neu gefasster Hoffnung. "Circle of Life" eröffnete und vollendete das Medley, sodass der Titel des Lieds den immer wieder kehrenden Zyklus des Lebens musikalisch spiegelte. Die Solisten Rebecca Ottersbach, Maren Burg, Sven Giesselbach und Peter Baum gaben den Stücken jeweils ihre ganz eigene Stimmfarbe.
Beschwingt begab sich das Publikum in die Pause, der Chor mischte sich unter die Besucher und die Jg. 11 bewirtete die Gäste mit Getränken und Snacks. Nach der Pause gelang GATOGETHER noch eine Steigerung, als der Chor seine eigene Interpretation von Queen-Songs darbot.
Der zweite Teil des Konzertabends wurde zunächst mit einem rhythmischen Schnipsen und Klatschen eröffnet; es klang wie starker Regen, der auf Wellblechdächer trommelt. Das Technikteam erzeugte zugleich ein Blitzgewitter, sodass sich die Gäste akustisch und visuell inmitten eines aufkommenden Regensturms wiederfanden. Fast spürte man die Regentropfen auf nackter Haut. "Africa" von Toto folgte diesem originellen Intro. Danach erklang "Somebody to Love“, eine Chorversion der flehentlichen Bitte des unvergesslichen Freddie Mercury endlich seine große Liebe zu finden. Gelungen war hier vor allem das souveräne Wechselspiel zwischen dem Solisten Felix Schlagwein und dem Chor.
Solist Felix Schlagwein begeisterte mit seinem Solo in "Somebody to love"
Am Ende des Konzerts bot der Chor den Gospelsong "Nearer, My God, to Thee" mit dem Solisten Thorsten Eckhardt. Der Chor stimmte sich summend in den Song ein und zeigte erneut eine kraftvolle, sichere Interpretation, gab dem Solisten aber genug Raum sich zu entfalten. Standing Ovations waren die Reaktion des begeisterten Publikums. David Hubert, sichtlich euphorisiert, dankte seinem Chor, der Lehrerband, den Solisten und dem Technikteam und rief erneut zu Spenden auf, die Kindern in Not zu Gute kommen werden.
Schulleiter Reinhard Schulte überreichte einen Strauß Blumen und nannte die Leistung "allererste Sahne!" Der Chor versammelte sich auf der Empore, konnte sich aber den Rufen nach "Zugabe! Zugabe!" nicht entziehen. Als letztes Stück des Abends sang der Chor mit Augenzwinkern "Ich wünsche mir nur, dass ein einziges Mal, ein Feuerzeug für mich brennt..."
Chorleiter David Hubert setze nicht nur musikalische Glanzlichter
Diesem Wunsch kamen die Gäste gerne nach und die vielen kleinen Flammen von Feuerzeugen (und Lichter von Handys) ergaben ein kleines, wogendes Lichtermeer. Der Chor brauchte an diesem Abend keinen "Himmel voller Sterne" - der Dank und die kollektive Begeisterung des Publikums zauberte in die schwach erleuchteten Gesichter der Chormitglieder ein strahlendes Lächeln.
Das Motto des Abends "Till we find our Place" wirkte auf die Gäste des Jubiläumskonzerts eher wie ein Rückblick auf die Anfänge des Chors, denn als aktuelle Standortbestimmtung: die überzeugende Leistung des Chors zeigte, dass die Sängerinnen und Sänger auf ihrer gemeinsamen musikalischen Reise zumindest einen vorläufigen Ort gefunden haben, an dem es sich lohnt zu verweilen. Doch David Hubert gilt als leidenschaftlich und perfektionistisch - auch nach 10 Jahren GATOGETHER. Wir freuen uns auf die nächsten Dekaden dieses unverwechselbaren Chors, der unter der Leitung von Hubert sich sicher noch weiter entwickeln wird.
Der Reinerlös wird an die Kinderstiftung Troisdorf und an den Abenteuerspielplatz Friedrich-Wilhelms-Hütte e.V. gespendet. Die Spendenübergabe an die Einrichtungen findet im Mai statt - Übergabedetails folgen in Kürze!
Text: Cornelia Scheppeit Fotos: Robert Pollheim