Metamora x Troisdorf 2023 

Im Dezember 2022 bekamen wir die Info, dass es nach Corona endlich wieder einen USA Austausch gibt und wir Schüler:innen der EF eine Bewerbung abgeben können. Die Frist hierfür war sehr kurzfristig und stellte eine besondere Herausforderung dar. Noch vor Weihnachten erhielten die 10 ausgewählten Schüler:innen die Zusage für die Teilnahme an dem Austausch. Es mussten noch einige Formalitäten für die Einreise in die USA erledigt werden.

Dann, am 25. März 2023, war es endlich soweit. Unsere Gruppe traf sich in Köln-Deutz am Bahnhof, um die spannende Reise anzutreten. Von Frankfurt Flughafen ging unser Flug nonstop nach Chicago. Vom Flughafen Chicago sind wir direkt zur Schule nach Metamora gefahren worden, wo wir sehr herzlich von unseren Gastfamilien begrüßt wurden.

Um einen besseren Einblick geben zu können erzähle ich einfach, was wir für ein Programm in den USA hatten und wie dort der Schulalltag aussieht.

Zu Beginn des Austausches wird traditionell ein potluck veranstaltet. Das ist ein Treffen aller Gastfamilien (Austauschschüler, Eltern und Geschwister), der verantwortlichen Lehrer und der deutschen Austauschschüler:innen. Jede Familie bringt etwas zu essen und zu trinken mit und man hat die Gelegenheit sich näher kennenzulernen. 

An 28.03.2023 sind wir mit unseren Austauschschülern nach Springfield gefahren. Die Fahrt dorthin haben wir mit einem typisch amerikanischen Schulbus gemacht. In Springfield lebte Abraham Lincoln, der 16. Präsident der USA. Wir besuchten das Lincoln Museum, um mehr über sein Lebenswerk und den American Civil War zu erfahren. Danach ging es zum Illinois State Capitol, welches unserem Landtag ähnelt. Es war ein Tag mit viel geschichtlichem und politischem Input, aber auch einer Pizza zum Abschluss.

Direkt am nächsten Tag reisten wir mit unseren Austauschschüler:innen nach Chicago, wo wir die Möglichkeit hatten, Chicago per Boot und zu Fuß zu entdecken. Abends fuhren die Amerikaner wieder zurück nach Metamora und wir durften das Musical Tina Turner im Goodman Theatre besuchen. Das war ein besonderes Highlight. Nach einer Nacht in einem Hotel downtown, haben wir uns am nächsten Morgen auf dem Weg zu einem skyscraper gemacht, von dessen Aussichtsetage man einen 360 Grad Ausblick auf Chicago hatte. Das war unbeschreiblich! Bevor es abends zurück nach Metamora ging, hatten wir nochmal die Möglichkeit, durch Chicago zu schlendern.

Apropos schlendern: Ein späterer Ausflug führte uns in den Black Patridge Park in Metamora, wo wir (natürlich) den längsten Weg wanderten: 3,5 Stunden. Zum Glück war das Wetter so gut, dass wir alle Spaß dabei hatten.  

Da die Amerikaner Ostern auch Feiertage haben, verbrachten wir auch viel Zeit mit den Gastfamilien und machten auch Ausflüge. Viele sind nach Sankt Louis gefahren, andere sind in Metamora geblieben und haben dort Freizeit verbracht. Zwei von uns sind mit der Gastfamilien sogar nach Florida geflogen, um die Großeltern der amerikanischen Familie zu besuchen. 

Natürlich sind wir auch während der Zeit dort in die Schule gegangen. Wir waren in der Metamora Township High School (in den USA 9. – 12. Klasse), um den amerikanischen Schulalltag und das Schulsystem kennenzulernen. 

Das amerikanische Schulsystem unterscheidet sich sehr vom deutschen: 

Jeden Morgen wird in der Schule der Fahneneid (Pledge of Allegiance) gesprochen, bei dem alle Schüler:innen aufstehen, sich zur amerikanischen Flagge drehen, die Hand aufs Herz legen und gemeinsam laut den Eid sprechen. 

Jeder Lehrer hat sein eigenes Klassenzimmer und kann es frei gestalten, was heißt, dass nicht der Lehrer den Klassenraum wechselt, sondern die Schüler:innen. Außerdem ist das Schüler:innen Lehrer:innen Verhältnis nicht so formell, wie wir es hier in Deutschland kennen. 

Die Schulstunden sind jeden Tag gleich und die uns bekannten Fächer Mathe, Englisch, Spanisch, Deutsch, Geschichte, Physik, Chemie, Biologie, Geographie gibt es dort auch. Allerdings werden noch etwas außergewöhnlichere Schulfächer angeboten, wie z. B. Agriculture, Automotive Mechanics, Graphic and Digital Arts, Welding and Metals, Woods, Driver´s Education, Health, Food Lab und Sports and Bands.

Noch eine Besonderheit an der Schule war, dass alle Schüler:innen und Eltern jeden Sonntagabend um 18:00 Uhr per Voicemail vom Schulleiter über die nächste Woche informiert werden.

Und so ging unsere Zeit in Metamora viel zu schnell vorbei. Die Heimfahrt verlief zum Glück glatt, so dass wir nach 3 Wochen zwar müde, aber glücklich und voller spannender Eindrücke wieder in Troisdorf ankamen.

Aus meiner Sicht lohnt sich der USA Austausch in jedem Fall. In den drei Wochen lernt man nicht nur den Schulalltag kennen, sondern lernt auch einiges über die Menschen und die Kultur in den USA. Es ist eine spannende Erfahrung neue Menschen kennenzulernen und nebenbei auch noch die englische Sprache im täglichen Umgang zu nutzen. 

Wir freuen uns schon darauf, unseren Austauschschüler:innen im Juni unseren Schulalltag und unser Leben hier in Deutschland zu zeigen. (L.B.)

Bei Interesse:

Der Austausch findet alle zwei Jahre statt und ist für Schüler:innen aus der 10. Klasse gedacht. Die Teilnehmer:innen fliegen für drei Wochen nach Metamora und leben in Gastfamilien. Im Juni kommen die amerikanischen Austauschschüler:innen für 3 Wochen nach Deutschland, leben bei ihren Partnerschüler:innen und lernen deren Alltag und unsere Schule kennen. 

Ansprechpartnerin für den Austausch ist Susanne Theis.