Nie mehr vergessen! - Erinnerungskultur am Altenforst

12. Oktober. Im Juli 2017 fand eine Fahrt des Geschichtsleistungskurses und von Schülern der Einführungsstufe (Jg. 10) nach Auschwitz in Polen statt, die von David Hubert und Nicole Pies begleitet und in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführt wurde. Die Besucher vom Altenforst empfanden die Einblicke in das Grauen der Nazizeit als so wichtig, dass sie ihre Erfahrungen vor Ort teilen wollten. Sie beschlossen ihre Fahrt zu dokumentieren. Die Einladung richtete sich besonders an Eltern, Mitschüler der Qualifikationsphase und Lehrer.

Die Schülerinnen und Schüler wirkten zu Beginn der Ausstellung recht angespannt: werden sich Menschen für dieses Thema interessieren und bereit sein dafür einen Abend in der Schule zu verbringen? Wird es uns gelingen unsere Eindrücke angemessen zu schildern? Dies schienen Fragen zu sein, die sie zuvor beschäftigten.

Immerhin wissen nur 59 % der deutschen Schüler ab 14 Jahren, dass Auschwitz-Birkenau ein Konzentrationslager der Nazis war. Vier von zehn Schülern kennen den Namen nicht - so eine Studie der Hamburger Körber-Stiftung im Herbst 2017.

 

 

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Die Exkursionsschüler/innen kurz vor der Austellung zu ihrer Fahrt mit Nicole Pies und David Hubert (v.r.)

Alle beteiligten Schüler stellten die verschiedenen Programmbausteine der Fahrt in Gruppen vor, indem sie Poster erstellten, an mehreren Stationen Vorträge mit eigenem Bild- und Textmaterial hielten und zum Schluss einen Kurzfilm zeigten, den die Oberstufenschüler Paul und Lars über ihre Fahrt zusammengestellt hatten.

Die anfängliche Nervösität verflog schnell, als sich viele Mitschüler, Eltern und Großeltern, aber auch Kolleginnen und Kollegen einfanden, um sich die Ausstellung anzuschauen. Die Schüler standen jeweils neben ihren Stellwänden oder an Vortragsstationen, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen und ihre Eindrücke persönlich zu schildern. Es gelang ihnen die verstörenden und berührenden Eindrücke des Stammlagers Auschwitz, Auschwitz-Birkenau und Teile des jüdischen Ghettos in Krakau so darzustellen, dass Raum blieb für eigene Reaktionen.

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Eine Schülerin berichtet von der (Über)Lebensgeschichte eines ehemaligen KZ-Insassens

Als besonders empfanden die Schüler die Begegnung mit einem Mann, der Auschwitz überlebt hatte und bereit war zusammen mit einem Dolmetscher von seinen Erfahrungen als Zeitzeuge und Betroffener zu berichten.

"Uns allen ist es ein Anliegen zu zeigen, wie wichtig diese Form von Erinnerungskultur ist und welch' unschätzbaren Wert eine Exkursion nach Auschwitz für Schülerinnen und Schüler haben kann," so David Hubert. "Auschwitz mit eigenen Augen zu sehen berührt."

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Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit den Besuchern

Nachdem die Besucher Zeit hatten die einzelnen Stationen der Fahrt kennen zu lernen, wurde als Höhepunkt des Abends ein 15-minütiger Film gezeigt. Die Bilder sprachen für sich, wenn es sinnvoll war, ergänzten Lars und Paul notwendige Informationen zu den menschenunwürdigen Bedingungen in den Lagern, den unzähligen Toten und den Eindrücken der Schüler in ruhiger, sachlicher Stimme aus dem Off.

Erinnern kann schmerzhaft sein. Sich für die Erinnerungen von Menschen zu interessieren, die in der Nazizeit verfolgt und interniert wurden, ist unsere Gelegenheit diese Schrecken nicht zu vergessen und den Überlebenden Raum zu geben ihre individuelle Geschichte erzählen zu können. Individuelle Erinnerungen geben den unzähligen Toten ein Gesicht, den Nummern einen Namen.

 

Text und Fotos: Cornelia Scheppeit

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